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Visuelle Werkzeuge – Workshop 01

Workshop 1 – Ihre persönliche Sichtweise

Meine Lieblingsbilder … Ich zeige hier im Blog immer meine Lieblingsbilder – zumindest die, die an dem Tag meine liebsten waren.

Aber nun sollte ich von all meinen liebsten Bildern die Allerliebsten heraussuchen. Also nicht die, die euch gut gefallen, die irgendwo viele Likes bekommen haben, nein die, die mir persönlich am besten gefallen.

Das war nicht leicht.

Es gibt verschiedene Arten von Bildern. Die meisten sind Naturfotos. Blümchen, Gräser, Pilze, Moose, Landschaften, Wälder, Tierchen, Insekten etc. Magische Momente in der Natur mit wenig Schärfentiefe und schönem Bokeh. Szenen die märchenhaft, ruhig, magisch wirken und aus einer Perspektive gezeigt werden, die nicht für jeden sichtbar ist. Oft sind es Momente die eingefangen sind, die es vermutlich so nie wieder geben wird, wie zum Beispiel der Moment, als mir der Marienkäfer einfach durchs Bild lief. Ohne ihn wäre es nicht DAS Bild geworden. Manchmal muss man auch Glück haben!

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Dinge ruhig und magisch wirken lassen geht auch mit Alltäglichem. Oft achtet man auf diese Details gar nicht. Habt ihr euch schon mal einen Spanner genauer angeschaut, der an einem LKW zum Festzurren der Planen genutzt wird? 135 mm und f/2.0 lassen ihn so majestätisch in einem cremig, weichen Bokeh zur Geltung kommen. Unbeachtete Dinge werden plötzlich zum Hauptdarsteller.

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Spanner

20.11.2016

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Unter meinen Lieblingsbildern ist aber auch dieses Bild von meiner Tochter und unserer Hündin Lea. Ich liebe diese Nähe, diese Vertrautheit, dieses Innige – ein Bild zum Träumen. Da ich schon aus persönlichen Gründen mehr Bezug zu diesem Bild habe als ihr, ist es vielleicht auch deshalb mein Lieblingsbild. Für mich ist da halt mehr als einfach nur ein Bild.

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Nähe

10.06.2011

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Eines meiner Lieblingsbilder ist und bleibt vermutlich immer das Speicherschlößchen – dieses Bild hier von meinem ersten Besuch in Hamburg. 2011 habe ich gerade erst 1 Jahr fotografiert. Bis heute habe ich dieses Bild schon mehrfach entwickelt. Auch mit Photoshop & Co. muss man erst mal lernen umzugehen. Hamburg und das Speicherschlößchen stehen nicht nur für einen magischen Ort – denn dieses alte Haus hat einen ganz persönlichen Charme – es steht auch für eine tolle, dicke Freundschaft zu besonders lieben Menschen.

27.08.2011

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Was alle diese Bilder, die ich in den letzten Wochen durchgeschaut habe gemein haben ist die Tatsache, dass ich mich sofort wieder an den Moment erinnere.

Ich könnte euch bei all den Bildern auf Anhieb sagen, wo und wie ich die Bilder gemacht habe – nicht die Einstellung der Kamera – aber wie es war – warm oder kalt, die Position, wie ich das Bild aufgenommen habe und wo genau.  Bei The Waltz zu Beispiel – habe ich mit Lea im Wald gesessen und mit einem Stativ ganz langsam und mit Bedacht das Motiv gesucht. Lea lag einfach neben mir und kuschelte sich, wie immer in solchen Momenten, an mich. Nur wenn sich uns jemand näherte war sie immer gleich wach und hat mich aufmerksam gemacht. Es war warm und so schön ruhig im Wald – nur die Vögel haben uns ein Ständchen gegeben. Entspannung pur!

Beim Last Light habe ich bei Sonnenuntergang in einer nassen Wiese gesessen und zu meinem Glück kam der Käfer ins Bild gelaufen. Das ich pleddernass war und mich einige Mücken zum Abendbrot angezapft haben, ist mir erst später zu Hause aufgefallen. Zumindest die Mücken haben einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen 😉

Alle Bilder haben auch gemein, dass sie für mich eine Art Urlaub, Ruhe und Entspannung bedeuten. Auch der Spanner ist bei absoluter Ruhe entstanden – es hat zwar geregnet und mächtig gestürmt, dafür waren aber nur Mailo und ich unterwegs. Andere Menschen saßen bei den Wetterverhältnissen vermutlich zu Hause auf der Couch oder vor dem Kamin. Mailo ist es egal wie das Wetter ist – Hauptsache er ist bei uns und wir sind in Bewegung 😉 . Mir ist es auch egal – und gerade bei Regen werden die Farben in den Bildern noch mal so schön! Probiert das doch mal aus!

Beim nächsten Workshop geht es noch mal um die Lieblingsbilder und um unsere persönliche Sichtweise. .

Erscheint am 28.05.2017

Hier geht es zu Bee und ihren Lieblingsbildern … – ich bin selber ganz gespannt darauf, was sie wohl alles herausgefunden hat.

Visuelle Werkzeuge zu Bee

Zu Bee

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Altere Beiträge


Visuelle Werkzeuge Birgit Bee

 

12 Kommentare
  1. Zweitliebefotografin
    Zweitliebefotografin sagte:

    Ein wirklich toller und anregender Beitrag. Deinen Spanner finde ich echt klasse. Dinge, an denen man vorbeiläuft, sie nicht beachtet oder die sich einfach ins Gesamte integrieren und einzeln nicht auffallen.
    Und ich habe auch schon hin und wieder mal ältere Bilder herausgesucht, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind und habe dann andere Techniken ausprobiert oder auch einfach nach meinem „heutigen“ Geschmack bearbeitet. Das Vorher/Nacher ist dabei ganz spannend oder vielleicht sieht man auch, dass man nichts anders machen würde.

    Auf jeden Fall sehr inpirierend!

    Antworten
    • Seh-N-Sucht
      Seh-N-Sucht sagte:

      Ich habe sogar neue Bearbeitungen wieder verworfen, weil ich es nicht so schön – für mich schön – hinbekommen habe wie vorher. Dann ist es doch auch gut. Je nach Stimmung entwickelt man die Bilder auch anders – hast Du das auch?

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  2. Tabea
    Tabea sagte:

    Wow, ich bin sprachlos, was du hier für tolle Fotos zeigst. Bei mir sind die, die mich an etwas erinnern, auch immer die liebsten Bilder… Selbst, wenn sie fotografisch gesehen keinesfalls solche Meisterwerke wie deine sind 😉

    Liebe Grüße

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    • Seh-N-Sucht
      Seh-N-Sucht sagte:

      Ich habe sogar unscharfe Bilder von meinen Kindern – die würde ich nie wegwerfen. Also nur dann, wenn das Kind nicht mehr als solches zu Erkennen wäre 😉 Diese Bilder haben andere Werte! Bilder sind Erinnerungen und wenn sie das zurückholen, dann sind sie für dich gut!

      LG, Birgit

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  3. Nahaufnahme.
    Nahaufnahme. sagte:

    Ich finde den Knall super und ich werde ihn mir auch mal zulegen?… genau das, was du sagst, dass man ja irgendwann mit der Software besser umgehen kann, macht das sicherlich sehr interessant! Auch Fotos aus den eigenen „Anfängen“ sind ja teils von der Bildgestaltung her und Idee o-ä. schon ganz gut, es fehlt dann aber an Lebendigkeit oder interessanten Farben o.ä., was dann erst später kommt… … Also, der Winter kann kommen;-)… Aber bitte noch nicht so schnell!!! 😉

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    • Seh-N-Sucht
      Seh-N-Sucht sagte:

      Genau – lass mal erst Frühling durch und Sommer und vor allem Herbst und dann kannst Du immer noch alte Bilder bearbeiten 😉 Danke Dir – den Knall teile ich gerne !

      Antworten
  4. Nahaufnahme.
    Nahaufnahme. sagte:

    Sehr schöner und persönlicher Beitrag, Birgit. Danke! Mein Favorit von deinen Favoriten wäre auch das Foto deiner Tochter mit eurer Hündin Lea… ich finde das Foto einfach großartig, weil es einen besonderen Moment einfängt! Ich selbst habe und hatte schon immer einen innigen Bezug zu Tieren und kann daher sofort emotional in das Foto rein“gehen“… das gefällt mir sehr gut!!! Und es gefällt mir gut, weil ich mir vorstellen kann, wie sehr einen dieser Moment, dieses Bild berührt, wenn man beide kennt… … Die anderen Fotos sind auch interessant gewählt und vor allem die ersten drei zeigen deutlich, was ich für „deinen“ Stil halte… wenn ein Bild so aussieht, dann weiß ich, das muss von Birgit sein;-)! Auch interessant finde ich das Foto von Hamburg und den Text dazu… ich bin noch gar nicht auf die Idee gekommen, alte Fotos noch mal neu zu entwickeln, finde den Gedanken aber sehr interessant… da ich erst seit etwa zwei Monaten im Thema Fotobearbeitung angekommen bin und grade viel darüber lese und ausprobiere, wäre es vielleicht auch wirklich mal interessant, „Altes“ so neu zu betrachten… … Danke für die Einblicke und Anregungen!

    Antworten
    • Seh-N-Sucht
      Seh-N-Sucht sagte:

      „wenn ein Bild so aussieht, dann weiß ich, das muss von Birgit sein;-)“ Danke <3 🙂

      Ich dachte bisher immer, dass auch andere alte Bilder neu entwickeln. Tja Heidi – jetzt sind die langen Winterabende die da bestimmt kommen werden gerettet 😉 Es ist wirklch spannend, was man aus Bildern noch rausholen kann, wenn man ein bisschen besser mit der Software umgehen kann und ein paar Zusammenhänge begriffen hat 😉 Ein Bild habe ich jetzt bestimmt schon 20 Mal entwickelt. Das übt ungemein 😉 Jou – ich weiß – ich habe einen Knall 😉 😉 😉

      Liebe Grüße, Birgit

      Antworten
  5. Bee
    Bee sagte:

    Liebe Birgit,

    toll finde ich, dass du auch den Zeitrahmen angibst. Gerade wenn man in der Entwicklung steckt, ist das sicherlich ein ganz wichtiger Aspekt. Ich bewundere, wie emotional du über die Entstehung deiner Bilder sprichst, das ist sehr schön zu lesen. Somit ist klar, dass deine Bilder einen großen Nenner haben – die Gefühle. Du ziehst los und lässt dich inspirieren von dem, was du siehst und hast ja meistens deine Kamera dabei. Du hast es geschafft in deinen Bildern das Gefühlte zu zeigen bzw es wiederzugeben,

    Bei mir ist es anders, ich gehe nicht gerne alleine los zum Fotografieren. Schöne Fotos entstehen bei mir meistens, wenn ich nicht alleine bin. Die Beleuchtung meiner Lieblingsbilder ist eher statistisch und nüchtern :/ … man lernt immer was dazu. Ich bin reflektorisch einfach nicht da wo du bist.

    Ein ganz wunderbarer Post, der durchaus berührt.

    Herzliche Grüße, Bee

    Antworten
    • Seh-N-Sucht
      Seh-N-Sucht sagte:

      Die meisten meiner Bilder entstehen auf Gassirunden mit den Hunden. Es hat so ein bisschen was von diesem Haiku-Fotografieren. Als ich darüber gelesen habe musste ich unweigerlich denken, dass der Autor mir gefolgt sein musste 😉

      Es freut mich, dass Du die Gefühle wiederfindest!

      Meine Bilder waren am Anfang auch nicht so wie sie jetzt sind. Das ist Entwicklung. Ich habe eine zeitlang versucht sie pedantisch genau zu machen und Candyshop hat mal geschrieben, dass sie wirklich perfekt sind, aber ihnen die Seele fehlt. So unrecht hatte er nicht. Das passiert aber, wenn Du versuchst es alle Recht zu machen. Das wirst Du im Übrigen nie schaffen – einer nöhlt immer 😉 Das ich das damals anders gemacht habe, habe ich da noch nicht bemerkt. Wenn Du in Fotocommunities bist schreibt der eine Du sollst es so machen, der andere meint wieder anders. Die Gelassenheit zu bekommen das zu lesen, darüber nachzudenken, es mal anders zu versuchen, es aber nicht annehmen müssen und genau das weiter zu tun, was den beiden nicht gefällt, das ist ein Weg gewesen und das ist immer noch der Weg!

      Lies, was die anderen schreiben oder höre auf das was sie sagen. Nimm Dir Deinen Teil davon mit und mach um Gottes Willen genau das, was Dein Bauch Dir sagt!!! Mein Lieblingsspruch ist: „Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s gemacht.“ Wenn Du eine Idee hast – dann mach es!

      Danke Bee, für Deinen lieben Kommentar!

      Herzliche Grüße
      Birgit

      Antworten

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